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Kreuzberg

Die Kreuzbergkirche in Pleystein – Ein spirituelles Juwel der Oberpfalz

Die Wallfahrtskirche Heiligkreuz, liebevoll Kreuzbergkirche genannt, thront weithin sichtbar auf dem gleichnamigen Kreuzberg über der beschaulichen Stadt Pleystein in der nördlichen Oberpfalz. Mehr als nur ein architektonisches Denkmal ist sie ein lebendiger Ort des Glaubens, der Geschichte und der tiefen Verbundenheit der Bevölkerung.

Eine Wallfahrt mit bewegter Geschichte

Die Ursprünge der Wallfahrt reichen bis ins Jahr 1746 zurück, als ein restauriertes Holzkreuz, das Wunder bewirkt haben soll, im Wald bei Hohenberg aufgestellt wurde. Trotz anfänglicher behördlicher Widerstände und eines zeitweiligen Verbots während der Aufklärung ließ die Anziehungskraft des Kreuzes nicht nach. Die fromme Entschlossenheit der Pleysteiner Bürger führte schließlich 1814 zur Grundsteinlegung für eine erste Kirche auf dem Gelände der ehemaligen Burg Pleystein – der Berg erhielt fortan den Namen „Kreuzberg“.

Die erste Kirche erwies sich bald als zu klein für die stetig wachsende Zahl von Pilgern, die sogar aus Böhmen anreisten. Ein tragischer Wendepunkt war der verheerende Stadtbrand von 1901, der auch die Kreuzbergkirche vollständig zerstörte. Doch die Pleysteiner gaben nicht auf. Noch im selben Jahr fassten sie den mutigen Entschluss zum Wiederaufbau – größer und prächtiger als zuvor.

Architektonische Pracht im neobarocken Stil

Die heutige Kreuzbergkirche, 1908 geweiht, ist ein beeindruckendes Beispiel des Neobarock. Entworfen von den Architekten Joseph Koch und Heinrich Hauberrisser, präsentiert sich die Saalkirche mit ihrem halbrund geschlossenen Chor und dem markanten, 20 Meter hohen Nordturm als harmonisches Gesamtkunstwerk. Vor der Kirche laden Granitstufen und eine Bruchsteinmauer zum Verweilen ein.

Das Innere überwältigt durch seine reiche Ausstattung. Der Bildhauer Hans Loibl schuf die Altäre und die Kreuzwegstationen. Die farbenprächtigen Deckengemälde des Kunstmalers G. Lauterbacher (1931) zeigen Szenen aus dem Alten und Neuen Testament, darunter das Jüngste Gericht und die Kreuzauffindung. Im Zentrum der Verehrung steht eine Nachbildung des wundertätigen Wallfahrtskreuzes, vor einem prächtigen Seidenteppich mit der Verherrlichung des Kreuzes.

Ein lebendiger Ort des Glaubens

Die Kreuzbergkirche ist kein Museum, sondern ein pulsierendes Glaubenszentrum. Bis heute pilgern Gläubige zur „Heiligen Stätte der Oberpfalz“. Das angrenzende Kloster, zunächst von Augustinern, heute von Salesianern bewohnt, bezeugt die anhaltende geistliche Bedeutung des Ortes. Eine 1929 gestiftete Lourdesgrotte aus Carrara-Marmor rundet das spirituelle Ensemble ab.

Ihr Besuch auf dem Kreuzberg

Ein Besuch der Kreuzbergkirche ist eine Reise in die Geschichte und zur inneren Einkehr. Der Aufstieg belohnt Sie nicht nur mit einem atemberaubenden Blick über Pleystein und das Oberpfälzer Land, sondern auch mit der besonderen Atmosphäre dieses historischen Wallfahrtsortes. Die Kirche lädt zu stillem Gebet, zur Betrachtung der Kunstwerke und zur Teilnahme an den Gottesdiensten ein.

Die Kreuzbergkirche Pleystein ist mehr als Stein und Mörtel – sie ist das sichtbare Zeugnis eines ungebrochenen Glaubens und der Widerstandskraft einer Gemeinschaft. Sie bleibt ein unverzichtbarer Ankerpunkt in der religiösen und kulturellen Landschaft Bayerns.